Auf der Kreismitgliederversammlung der Piratenpartei Vorpommern-Greifswald wurden am Sonntag in Greifswald mehrere Positionspapiere verabschiedet und ein neuer Vorstand gewählt.
Als Schwerpunkte des nächsten Jahres wurden eine verstärkte Arbeit zu kommunalpolitischen Themen im Landkreis Vorpommern-Greifswald und der Aufbau von Anlaufpunkten für Interessierte im ländlichen Raum benannt. Die Mitglieder des Kreisverbandes der vorpommerschen Piraten beschlossen außerdem den Beitritt zum Bündnis »Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!«, in dem die Kreispiraten schon seit der Gründung des Bündnisses mitarbeiten.
Die Piratenpartei Vorpommern-Greifswald beriet auf ihrer Versammlung über mehrere regionalpolitische Themen. Sie wendet sich gegen die Entwicklung des Zwischenlagers Nord in Lubmin zu einem faktischen Endlager und spricht sich für ein Verbot der Frackingmethode zur Förderung von Erdgas und Erdöl aus. Die Piraten fordern zu diesem Thema eine breit angelegte Informationskampagne und die Einbeziehung der Bevölkerung.
Die Piraten aus Vorpommern-Greifswald fassten mehrere Beschlüsse zu sozialpolitischen Fragen. Sie sprechen sich für eine zurückhaltende Mietpreispolitik der stadteigenen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Greifswald aus, um auf die Explosion der Mietpreise im letzten Jahr zu reagieren. Außerdem sollen die Richtwerte für die Übernahme der Kosten der Unterkunft für die Bezieher von Grundsicherung und Sozialhilfe an die Realitäten angepasst werden. Schließlich fordert die Piratenpartei Vorpommern-Greifswald, trotz der derzeitigen katastrophalen Haushaltslage im Landkreis, die Finanzierung der Jugendeinrichtungen im Kreis nicht in Frage zu stellen.
Kulturpolitisch beschäftigte sich die Mitgliederversammlung mit der aktuellen Diskussion über die Struktur der Theater und Orchester in Mecklenburg-Vorpommern. Die Piratenpartei Vorpommern-Greifswald wendet sich gegen alle Modelle, die den vorpommerschen Landesteil benachteiligen, zum Beispiel durch Schaffung eines Staatstheaters Mecklenburg oder »Leuchtturmtheater« in Rostock und Schwerin und erwartet einen ergebnisoffenen Meinungsbildungsprozess, in dem beide Landesteile Mecklenburg und Vorpommern gleichberechtigt berücksichtigt werden. Zudem soll die Deckelung der Kosten aufgehoben werden, damit die Mitarbeiter und Künstler der Häuser wieder an der allgemeinen Lohnentwicklung teilnehmen können. Die Piraten aus Vorpommern-Greifswald wollen schließlich die vielfältige Szene von freien Theatern in die Überlegungen einbeziehen.
Auf der Kreismitgliederversammlung wurde auch eine neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Arne Reyher (40 Jahre, Diplomverwaltungswirt aus Bansin). Dem neuen Vorstand gehören weiterhin Christine Schade (25 Jahre, Studentin aus Greifswald) als stellvertretende Vorsitzende und Martin Banduch (34 Jahre, Ingenieur aus Greifswald) als Schatzmeister an. Als Beisitzer wurden Mathias Archut (31 Jahre, Master der Philosophie aus Greifswald) und Alexander Rodatos (26 Jahre, Doktorand aus Greifswald) bestimmt.
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