Landesvotum zur Flaschenpost

Lieber Bundesvorstand,

mit dem Beschluss #200251 (https://redmine.piratenpartei.de/issues/200251) habt ihr entschieden, die Flaschenpost auszuschalten. 

Hiergegen wollten wir gerne nach dem bisher gelebten Verfahren ein Landesvotum einlegen. Wir sind der Meinung, dass der Piratenpartei grundsätzlich ein Medium gut zu Gesicht steht, in dem nicht nur Mitglieder Beiträge veröffentlichen können, wenn sie dem Programm entsprechen und gewissen journalistischen Kriterien entsprechen, und auch dass hier der Raum ist, wo man gesittet Kritik üben kann. Feedback ist wichtig, damit Vorstände den Anschluss an die Basis nicht verlieren, und ebenso ist es besser, einen Ort dafür zu wählen, wo nicht auf dem Klo in zwei Tweets etwas rausgerotzt wird, sondern überlegt zusammengetragen werden kann, wo Entwicklungspotential für die Partei liegt. 

Seit vielen Jahren hatte die Flaschenpost den Freiraum, das zu tun, und es kam nie zu der Situation, dass hier beim Bundesvorstand um eine Gegendarstellung gebeten wurde, die die Flaschenpost nicht geleistet hat. Daher ist der Beschluss in dieser Härte nicht nachvollziehbar.

Ferner befürchten wir, dass es hier zu Kommunikations- oder persönlichen Schwierigkeiten gekommen ist, die eine Auflösung möglicherweise recht einfacher Irritationen erschweren. Hierzu möchten wir anbieten, als Mediatoren bereit zu stehen, oder empfehlen zumindest zuerst die Vertrauenspiraten hinzuzuziehen. Unseres Wissens nach wurde nicht miteinander über die gegenseitigen Wünsche und Bedürfnisse gesprochen, und darüber inwiefern heute eine ganz andere Situation vorliegt, als beispielsweise vor zwei Jahren, wo eine kürzere Leine seitens des Bundesvorstands nicht notwendig war. 

Wir sind uns bewusst, dass der Bundesvorstand die Geschäftsordnung geändert hat und mit Beschluss #196539 die Möglichkeiten der Landesverbände beschränkt hat, hier dem Bundesvorstand ein Signal zu senden, wo sich die Dinge in eine falsche Richtung bewegen oder wo Gesprächsbedarf ist, weil Mitglieder zutiefst irritiert sind. Dennoch möchten wir der Tradition nach diesem Prozess folgen und den Bundesvorstand bitten, den Beschluss zu überdenken, zurückzunehmen und dem Vorschlag einer Mediation zu folgen, wenn dies als erfolgversprechend gesehen wird. Sicher findet sich ein loses Verfahren oder eine angemessene Möglichkeit, damit umzugehen, um die aktuelle Unruhe in der Partei damit zu befrieden.

Mit kollegialen Grüßen,

Sebastian Alscher

Stephan Franzelius

Dennis Klüver

Borys Sobieski

Riccardo Popp

2 Antworten zu „Landesvotum zur Flaschenpost“

  1. Avatar von René Pönitz
    René Pönitz

    Moin,

    Ich werde mich als Mitglied des Landesvorstandes Hamburg diesem Ansinnen nicht anschließen.

    Wer seine Meinung kundt tun möchte, kann das ja gerne tun. Trotzdem sollte man sich immer auch die Wirkung eigener Worte bewusst sein. Und wenn das ganze noch auf einem Medium der Partei geschieht, so sollte man das ganze besonders durchdacht machen. Das gilt übrigens auch für die Webseite eines Landesverbandes, auf der diese Darstellung ebenso nicht hingehört.

    Der Artikel ist keine Form einer „gesitteten Kritik“ – und es erweckt auch nicht den Anschein, dass hier „überlegt“ etwas zusammengetragen wurde. Hier hat einer auf sehr flapsigen Niveau seine extrem subjektive Sicht dargestellt, insbesondere weil die wohl eigenen Erwartungen und Themen nicht erfüllt worden sind.

    Ich möchte auch drauf hinweisen, dass Vorstände vor allem die Aufgabe haben, die Partei zu repräsentieren und natürlich zu verwalten. Wenn Themen zu kurz kommen, so obliegt das auch im piratigen Mandat, diese Themen zu besetzen und zu puschen. Und ebenso sollte nicht vergessen werden: Auch die Vorstandsarbeit ist nur ein Ehrenamt.

    Also geht mal an die frische Luft!

  2. Avatar von Roland Hartung
    Roland Hartung

    Offensichtlich hat man missliebige Landesverbände gar nicht erst angeschrieben!
    Vielleicht starten die einfach ein eigenes „Landesvotum“, Freitagabend weiß ich mehr;-)))